Die Themen Ruhender Verkehr und Park-and Ride-Konzepte sind ein Dauerbrenner in der Diskussion um die Mobilität in den Städten. Bei der Frage, wie die klimagerechte und flexible Verkehrswende in Leverkusen gelingen kann, spielt aktuell der Radverkehr eine immer größere Rolle. Von daher leistet gerade der geplante Bau des Fahrparkhauses in der Neuen Bahnstadt Opladen einen wichtigen Beitrag zu der Verkehrswende.
Der Verkehrsknoten Bahnhof Opladen wurde mit des Verlegung des Busbahnhofes Opladen wesentlich aufgewertet. Seit September 2020 ist der Busbahnhof in Betrieb. Der bevorstehende Bau des Fahrradparkhauses ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Erweiterung des Verkehrsknotens. Das Angebot richtet sich nicht nur an den Radverkehr mit dem Ziel Opladener Zentrum, sondern bietet dann auch dem Radpendelverkehr entsprechende Stellplätze in direkter Nähe zum ÖPNV und Fernverkehr. Bedarfsermittlungen haben ergeben, dass 5.000 Ein- und Ausstiege am Tag und ein Radverkehrsanteil von 13 Prozent im Einzugsgebiet eine zu erwartende Nachfrage von 325 Fahrradstellplätzen ergeben.
Das Fahrradparkhaus wird im sogenannten Auge der Fahrradrampe errichtet. Geplant wird der Bau vom Büro Heinz-Jahnen-Pflüger (HJP) aus Aachen. Das Fahrradparkhaus selbst wird nicht als geschlossenes Gebäude errichtet, sondern in Skelettbauweise mit aufgesetzter Fassade. Dementsprechend werden die Gebäudefassaden mit sogenanntem Streckmetall verkleidet. Integriert werden eine öffentliche WC-Anlage sowie Betriebsräume für Busfahrer. Somit entsteht eine zukunftsorientierte Abstellanlage, die notwendige Angebote für das Bahnhofsumfeld und insbesondere für den Zentralen Omnibusbahnhof mitaufnimmt.
Zukünftig werden in direkter Nähe zu Bus und Bahn die aktuellen Abstellplätze deutlich erweitert und ersetzt. Auf insgesamt drei Ebenen entsteht im Fahrradparkhaus Platz für insgesamt 422 Fahrräder und 5 Lastenfahrräder oder Sitzfahrräder. Die jetzt vorhandenen 120 Stellplätze werden auf dem Dachgeschoss mit einem Platzangebot für 114 Fahrräder nahezu kompensiert. Dieser Bereich ist kostenfrei. Der restliche Bereich des Fahrradparkhauses steht als elektronisch gesicherte Sammelabstellanlage zur Verfügung. Die hier vorhandenen 308 Stellplätze sind über einen Code zugänglich, den man über das Internet erhält. Die Preise werden entsprechend der Bike + Ride Anlage auf der Ostseite moderat sein, angefangen von einer Tagesmiete bis hin zur Möglichkeit, einen Stellplatz ganzjährig zu mieten. Die Vermietung der gesicherten Abstellbereiche erfolgt über eine Servicegesellschaft, analog zur elektronischen Fahrradabstellanlage auf der Ostseite der Bahnhofsbrücke. Im Fahrradparkhaus kann das Angebot bei entsprechender Nachfrage durch Schließfächer erweitert werden.
Was die Zugänglichkeit für die Nutzer des Parkhauses angeht, könnte der Standort gar nicht besser gewählt sein. Das Erdgeschoss wird von den umgebenden, öffentlichen Verkehrsflächen (Fuß- und Radverkehr) erschlossen. Das 1. Obergeschoss ist über das Wendepodest der Rampe, das 2. Obergeschoss über den oberen Rampenauslauf zur Brücke hin zu erreichen. Die Rampe erhält also über den Durchgangsverkehr hinaus auch noch die Zubringerfunktion für das Parkhaus.
Mit dem Bau des Fahrradparkhauses werden sich die Kapazitäten an Stellplätzen für den ruhenden Fahrradverkehr in der Bahnstadt wesentlich erhöhen. Die aktuelle Planung (siehe Kasten) zielt auf eine gesamte Steigerung um 120 Prozent.
Im Überblick:
Angebot Fahrradstellplätze im Bereich Bahnhof Opladen nach Bau des Fahrradparkhauses:
Westseite 114 Abstellplätze und 308 in der Abstellanlage
Ostseite 48 Abstellplätze plus 84 in der Abstellanlage und 12 Fahrradboxen.
Insgesamt 162 Abstellplätze und 392 in den Abstellanlagen sowie die 12 Fahrradboxen
Total: 566 Abstellplätze und 5 Lastenfahrräder/Sitzfahrräder
Foto: Der künftige Standort Fahrradparkhaus in der Bahnstadt West. © nbso