Mit fast einem Jahr Verspätung wurde heute die Fertigstellung des Rohbaus des Fahrradparkhauses am Bahnhof Opladen gefeiert. Corona hatte unter anderem dem ursprünglichen Zeitplan einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt Baustart 2020 konnte aufgrund einer Überarbeitung der Planung und der Ausschreibungsunterlagen erst im März 2021 mit den vorbereitenden Arbeiten am Westende der Bahnhofsbrücke gestartet werden. Weiterhin wurde der Förderantrag zum Fahrradparkhaus nochmals angepasst und dem Nahverkehr Rheinland (nvr) eingereicht, der als Netzwerkpartner ein hohes Interesse an der Fertigstellung des Fahrradparkhauses hat. Geplant ist diese vorsichtig noch bis Ende 2022, durch die unvorhersehbare Lage am Markt, allerdings auch erst im Frühjahr 2023 möglich.
Drei Ebenen mit Stellplätzen für 422 Fahrräder und 5 Lastenfahrräder oder Sitzfahrräder sowie eine öffentliche Toilette, die ebenerdig und barrierefrei an den Gehwegbereich anschließt, stehen den Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern zukünftig zur Verfügung.
Eine deutliche Verbesserung vor allem für die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler, die täglich den Bahnhof Opladen nutzen: Eine Bedarfsermittlung hatte ergeben, dass rund 5.000 Ein- und Ausstiege am Tag und ein Radverkehrsanteil von 13 Prozent im Einzugsgebiet vorhanden sind. Sie alle dürfen sich jetzt freuen, dass ihre Räder voraussichtlich noch in diesem Jahr in der elektronischen Fahrradsammelanlage, die durch die wupsi betrieben wird, sicher stehen werden.
Das Dachgeschoss wird kostenfrei als offene Bike + Ride Anlage zur Verfügung stehen und ist über die Rampe im oberen Bereich erschlossen. Gleiches gilt auch für das 1. Obergeschoss des Fahrradparkhauses, das über das Wendepodest der Rampe zugänglich ist. Damit ergibt sich ein Zusammenspiel von Fahrradparkhaus und Fahrradrampe. Nach der Fertigstellung des ZOB ist ein weiterer wichtiger Baustein des Mobilitätshubs am Bahnhof Opladen auf der Zielgeraden und der nächste Schritt in der Umsetzung des Mobilitätskonzepts 2030+ getätigt. Der Bahnhof Opladen ist somit der erste im Stadtgebiet, wo die enge Verzahnung verschiedener Mobilitätsarten umgesetzt wird, und damit beispielhaft für weitere.
Oberbürgermeister Uwe Richrath, der das Richtfest eröffnete, blickt so auch optimistisch auf das Gelingen der Mobilitätswende in Leverkusen. „Das Fahrradparkhaus am Bahnhof Opladen ist ein überzeugendes Argument für alle, die jetzt noch zögern auf Rad und ÖPNV umzusteigen. Dank der wupsi gelingt es uns, ein wachsendes Angebot zu schaffen, das es ermöglicht, flexibel in Leverkusen und in der Region mobil zu sein“, so der Oberbürgermeister.
„Als Mobilitätsdienstleister wollen wir die verschiedenen Mobilitätsformen miteinander verbinden und so den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr erleichtern. Dazu sind Projekte wie dieses wichtig. Darüber hinaus erhalten auch unsere Fahrer und Fahrerinnen einen Platz, denn im Erdgeschoss entsteht ein Aufenthaltsbereich sowie sanitäre Anlagen für sie“, so Kristin Menzel, Pressesprecherin der wupsi GmbH.
Auch Paul Hebbel, Aufsichtsratsvorsitzender der nbso GmbH, ist froh, den ersten Bauabschnitt des neuen Fahrradparkhauses feiern zu können. Er erinnerte an die „gute alte Tradition“, die es hinsichtlich der Fahrradabstellplätze und auch der abschließbaren Abstellgelegenheiten am alten Opladener Bahnhof schon früher zahlreich gegeben habe. Vor diesem Hintergrund gab er der Hoffnung Ausdruck, dass „ein geordnetes Abstellen von Rädern“ auch einen Beitrag dazu leiste, „das Stadtbild zu verbessern und Behinderungen von Fußgängern auf Gehwegen zu vermeiden.“ Allerdings wünsche er sich „eine bessere Auslastung der Abstellmöglichkeiten, als dies auf der Ostseite der Fall ist“.
Andreas Schönfeld, Geschäftsführer der nbso, dankte dem Nahverkehr Rheinland (nvr), der den Bau des Fahrradparkhauses von Anfang an im Rahmen vernetzter Mobilität unterstützt hat. „Die Gesamtkosten werden voraussichtlich bei 3,3 Mio. Euro liegen und sind eine Investition in die Zukunft“, sagt Schönfeld.
Foto: ©nbso