Mit dem jährlich stattfindenden Langen Tag der Region am 21. Juni existiert seit 2001 ein Veranstaltungsformat mit Tradition, in dessen Rahmen sich die Akteurinnen der Region Köln/Bonn Jahr für Jahr darüber austauschen und verständigen, wie die Zukunft gemeinsam gestaltet werden kann. Nachdem der Lange Tag der Region in den Jahren 2020 und 2021 auf Grund der Corona-Pandemie zwangsläufig nicht stattfinden konnte, freuten sich die Veranstalter, der Region Köln/Bonn e.V. gemeinsam mit der Stadt Leverkusen, umso mehr, dass die Veranstaltung im dreißigsten Jahr des Bestehens der regionalen Kooperation wieder ‚live und in Präsenz‘ realisiert werden konnte. Es traf sich dabei besonders gut, dass die Stadt Leverkusen nicht nur Austragungsort des regionalen Treffens von Verwaltungen, Politik und strukturpolitischen Akteurinnen der Region war, sondern in Person des Oberbürgermeisters der Stadt, Uwe Richrath, aktuell auch den Vorstandsvorsitz des Region Köln/Bonn e.V. innehat.
Inhaltlich standen die großen Transformationsaufgaben von Raum und Wirtschaft, denen sich die Region im Zuge von Klimawandel, Energiewende, Mobilitätswende und Strukturwandel gegenübersieht, im Fokus des Austauschs und der Diskussion.
Rund 500 Interessierte aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit nutzen die Gelegenheit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung über den Tag hinweg und bei den verschiedenen Veranstaltungsangeboten.
Geübter Dreiklang im Programmablauf: Exkursionen, Fachforen und Empfang
Die Veranstaltung startete am späten Vormittag mit Exkursionen in der Stadt Leverkusen, in deren Rahmen die Teilnehmenden erfahren konnten, wie ein nachhaltiger Umbau und die Entwicklung der Stadt aktuell gestaltet werden und welche Herausforderungen dabei bestehen. Rund 350 Teilnehmende waren per Bus, Rad oder zu Fuß bei den Exkursionen
in der Stadt unterwegs.
In zwei Fachforen ging es anschließend darum, die anstehenden Aufgaben in Bezug auf den Umbau der Region zu vertiefen. Das Fachforum „Transformation und Wissen“ befasste sich mit der Frage, welche Impulse und Beiträge Forschung, Wissenschaft und Innovationen zum nachhaltigen Umbau der Wirtschaft und auch des Raumes leisten können. Im
zweiten Fachforum „Transformation und Raum“ stand die Frage, wie der klimagerechte Umbau von Siedlungsbereichen, Landschaft und Infrastrukturen gestaltet werden kann, im Mittelpunkt.
Über 400 Akteurinnen nahmen an den Fachforen teil. Beim sich unmittelbar anschließenden Empfang im Großen Saal des Forums mit ca. 500 Teilnehmerinnen rekapitulierten der Vorstandsvorsitzende des Vereins und Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, Uwe Richrath, und die Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Köln, Gisela Walsken, den Werdegang des Vereins und betonten die Bedeutung des Regionalmanagements Region Köln/Bonn e.V. für die interkommunale und regionale Abstimmung und Zusammenarbeit, gerade auch in Krisenzeiten. Sie hoben zudem die Bedeutung des Vereins für die strukturelle Entwicklung der Region hervor. Uwe Richrath stellte heraus: „Heute sprechen wir vom Region Köln/Bonn e.V. als Motor der Zusammenarbeit
zwischen uns in der Region, dem Land, den Bezirksregierungen und anderen Regionen. Der Verein ist Initiator, Antreiber und Umsetzungshelfer von regionalbedeutsamen Entwicklungen, interkommunalen Vorhaben und konkreten Projekten vor Ort. Vor allem die Umsetzung von Projekten wird im Mittelpunkt der nächsten Phase der Vereinsarbeit stehen.
Zudem ist der Verein eine wichtige Plattform für den vertrauensvollen Austausch, die Abstimmung und Kooperation auf Augenhöhe in der Region. Das hat sich in den Krisen der vergangenen zwei Jahre – Corona-Pandemie, Flutkatastrophe, aktuell die Energiekrise – noch einmal deutlich gezeigt.“
Gisela Walsken führte aus: „Mit den deutschlandweit einmaligen regionalen Strategien Agglomerationskonzept und Klimawandelvorsorgestrategie hat die Region unter der Koordination des Region Köln/Bonn e.V. nicht nur Benchmarks für eine innovative Regionalentwicklung geschaffen. Sie ist auch hervorragend für die räumlichen Transformationsaufgaben
aufgestellt, die es in der Region zu gestalten gilt. Mit dem Agglomerationsprogramm werden die regionalen Strategien nun ausgerollt und in die Umsetzung überführt. Als Bezirksregierung Köln werden wir die Region bei diesem nachhaltigen Ansatz unterstützen.“
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln und 1. Stellvertretende Vorsitzende des Region Köln/Bonn e.V., stellte heraus, dass die Zukunftsaufgaben in der Region vielfach nur noch gemeinsam zu bewältigen sind. Köln werde sich aktiv für einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit in der Region einsetzen, sagte Reker. Unter anderem schaffe die Stadt ein neues Dezernat in der Verwaltung, das auch eigene Zuständigkeiten für Regionales vorsieht.
Der Landrat des Oberbergischen Kreises, Jochen Hagt, ebenfalls Mitglied des Vorstands des Region Köln/Bonn e.V., verwies auf die Chancen, die in einer regionalen Arbeitsteilung liegen. Jeder Teilraum bringe Begabungen und Potenziale zur Bewältigung der Zukunfts-aufgaben der Region ein, die es zu nutzen gelte.
Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandvorsitzender der Rheinenergie AG, machte schließlich deutlich, dass Lösungen für die Energiewende und auch die aktuelle Energiekrise im regionalen Verbund entwickelt werden müssen. Die Region verfüge über eine ausgeprägte Kooperationskultur, die hierfür eine wichtige Grundlage darstelle.
Der Lange Tag der Region wurde in enger Kooperation mit der Stadt Leverkusen veranstaltet.
Der nächste Lange Tag der Region findet am 21.06.2023 im Rhein-Erft-Kreis und im Rhein-Kreis Neuss statt.